26.08.2025
An einem Haus sehe ich Vorrichtungen für Schwalben: Bretter, auf denen sie nisten können und die gleichzeitig dafür sorgen, dass der Hausputz nicht verschmutzt. Und ich erinnere mich an das, was mein Großvater und meine Mutter mir beibrachten: „Wo die Schwalbe nistet im Haus, zieht der Segen niemals aus“. Ich recherchiere und finde weitere Sprüche: „Wo die Schwalbe nistet, dort kein Unglück fristet“, „In ein Haus, unter dessen Dache Schwalben nisten, schlägt nie der Blitz ein“.
Ach ja Schwalben! Da konnte ich doch was kürzlich beobachten? Ein zweijähriges Kind läuft zu seinem Kinderzimmerfenster und jauchzt, lacht und hüpft, klopft ans Fenster und ruft freudig „Hallo“. Was ist passiert? Eine Gruppe von Schwalben saust im Kreis auf das Fenster zu und wieder weg, hin und her, rundherum. Gerade so, als wollten sie das Kind begrüßen und es zum Mitfliegen einladen.
Ja, sie sind faszinierend, die kleinen putzigen Flugkünstler. Flugkünstler müssen sie auch sein, denn sie nehmen im Flug ihre Nahrung auf: Fliegen, Käfer und Mücken stehen auf dem Speiseplan. Sie mögen offene Landschaften, Felder, Wiesen und Gewässer und nisten auch gerne an Häusern, Scheunen, Brücken oder Felsen – dort, wo sie Schutz vor Regen und Wind finden. In einer Saison leben sie meist monogam. Viele Schwalbenarten sind Langstreckenzieher. So zieht zum Beispiel die Rauchschwalbe im Spätsommer oder Herbst von Europa nach Afrika, um südlich der Sahara zu überwintern. Dabei nutzen diese kleinen Racker den Sonnenstand, die Sterne und Landschaftsmerkmale. Magnetfelder scheinen auch eine Rolle zu spielen. Im Frühling kehren sie zurück. Unglaublich!
Und in Literatur, Legenden, Bauernregeln und Volksweisheiten rund um den Globus finden sich die Schwalben als Symbol für Schutz, Glück, Heimkehr und Neuanfang. Ich kann es verstehen!
So vieles, was wir gegenwärtig in der Natur beobachten und erleben, ist faszinierend und damit Quelle für Freude, Lachen und Glück. Alles ist uns geschenkt und weist darauf, wie großartig Gottes Schöpfung ist. Wir dürfen wie ein Kind hinschauen, hinhören, uns inspirieren lassen, in Bewegung kommen, tanzen, lachen, achtsam, getrost und dankbar sein.
Gisela Glas
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